Warum macht man einen Blattschnitt?
- Wegen einer dichteren Verzweigung.
- Damit die Blätter gleichmäßig Licht bekommen können.
- Um das Absterben der inneren Äste zu verhindern.
Wenn ein Blatt nicht genug Licht bekommt, stirbt dieses ab und der Baum bildet zu kleine Knospen in der „Blattaxe“. Diese kleinen Knospen treiben im nächsten Jahr nur schwach aus und sterben langsam ab. Wenn man viele Äste verliert, wird die Verzweigung nicht dicht genug wachsen. Der Baum wird dadurch geschwächt.
Kompletter Blattschnitt bei einer Kornelkirsche.
Du schneidest die Blätter ab und lässt nur 3–5 mm des Blattstiels stehen. Bei den inneren kleinen Ästen kannst Du die Blätter stehen lassen, jedoch nicht zu viele (auf Luftigkeit achten).
Diese Methode benutzt Du meistens in der Aufbauphase, wenn die Triebe zu stark wachsen und bis zum Herbst dick werden. Die dicken Äste sind nicht mehr biegbar. In extremen Fällen kann eine starke Erle in der Schale, pro Saison 1–1.5 m lange Triebe entwickeln mit 2–3 cm Durchmesser. Diese Äste kannst Du nicht mehr biegen, darum musst Du 2–3 Blattschnitte pro Saison machen und den Baum umgestalten.
Bei einigen Sorten, wachsen auch die älteren Baume noch so stark, dass Anfang Juni ein kompletter Blattschnitt notwendig ist. Wie zum Beispiel: Ulme, Ahorn, Eiche, Esche, …
Wichtig: Nach dem kompletten Blattschnitt, 1–1.5 Monate später, wenn der zweite Austrieb begonnen hat und die Blätter wieder groß genug sind, musst Du wieder eine neue Auslichtung vornehmen, damit der Baum genug Licht bekommt.
Kornelkirsche (Cornus mas) vor den Blattschnitt.
Bei einer parallel knospigen Sorten schneidest Du den Zweig nach dem ersten Blattpaar ab.
Beispiel für einen kompletten Blattschnitt. Bei älteren Bäumen lässt Du die inneren Ästen und die kleinen Blätter stehen, damit der Baum kräftiger wird.
Eine starker Blattschnitt in der Aufbauphase bei einer Schwarzerle (Alnus glutinosa).
Vom Blattschnitt kommt noch ein zweiter Artikel in Juni.
Siehe auch
