Wie auch der Bonsai (Penjing) stammt auch die Bonsaischale ursprünglich aus China. Chinesisches Porzellan war im Mittelalter schon eine begehrte und wertvolle Handelsware. In China stellte man schon seit der Qing-Dynastie (1912 v. Chr.) bis in das Porzellan Hochkultur-Zeitalter Ming-Dynastie (1644 n. Chr.) feinstes Porzellan her. Vorerst wurden diese Schalen aber nicht für Pflanzen genützt, sondern waren auch in China sehr gefragte Sammelobjekte.
Song-Dynastie (468 n. Chr.)
In der späten Song-Dynastie (468 n. Chr.) begann man Schalen zu bepflanzen. Die ersten Bonsaischalen waren aus Porzellan und hatten zum Teil noch keine Wasserabzuglöcher. Eine damals als auch heute noch in China bekannte Töpferprovinz ist Yixing, am Westufer des Tai Hu Sees. Aus Yixing stammen auch die ersten Bonsaischalen die unglasiert hergestellt wurden.
Yamato Ära (538. n. Chr.)
Die Geschichte der japanischen Bonsaischale begann einige Jahrhunderte später. Während der Yamato Ära (538. n. Chr.) kam zusammen mit dem Buddhismus auch die einfache Töpferkunst von China nach Japan. Es gibt aus der Kamakura Periode (1192-1319 n. Chr.) eine Bildrolle welche aus Bäumen und Gras bestehende Gruppenpflanzung zeigt, die in eine flache Schale gepflanzt ist. In Japan betrachtet man diese Darstellung als Beweis der beginnenden Bonsaikultur.
Periode (1400 n. Chr.)
Die ältesten Töpfereien Japans entstanden zur Zeit der Muromachi Periode (1400 n. Chr.) in Tokoname, Shingaraki, Tanba, Echizen und Seto. Sie werden die sechs alten Töpferein Japans genannt. Während der Edo Epoche (1603-1867 n. Chr.) war der Handel mit dem Ausland durch die damals herrschenden Shogune der Tokugawa-Dynastie eingeschränkt. In dieser Zeit entstanden in ganz Japan Töpfereien und sie erhielten den Namen der Gegenden aus der sie stammten.
Meji Epoche (1868-1911 n. Chr.)
In der Meji Epoche (1868-1911 n. Chr.) war der Höhepunkt des Imports von chinesischen antiken Schalen nach Japan. Zwischenzeitlich war die Nachfrage aber größer als das Angebot, so begann man in Japan Bonsaischalen selbst herzustellen. Die Japaner stellten für die Längen- und Höhenbestimmung einer Bonsaischale eigene Regeln auf.
Die Höhe der Schale bestimmt der Durchmesser des Stammansatzes. Die Chinesischen Bonsaischalen sind eher nach dem Wurzelvolumen des Baumes ausgerichtet. Also eher tiefer und größer als japanische Schalen. Für das Kunstwerk Bonsai ist die Schale von genau der selben Bedeutung wie der Baum. Beide Zusammen ergeben eine Einheit, sollte aber eines der beiden herausragen, so ist diese Einheit gestört und entspricht nicht mehr dem Gesamtbild.
Solange sich ein Bonsai in der Aufbauphase befindet, ist die genaue Anpassung der Schale von nachrangiger Bedeutung. Sobald aber der Bonsai in seiner Formgebung und Proportion abgeschlossen ist, sollte er in eine für ihn passende Schale gepflanzt werden.
Alte Japanische Bonsaischalen, links ein Siegel die einer jeden handgemachte Bonsaischale auf der Unterseite eingeprägt wird. Darauf ist zu erkennen, wer sie gefertigt hat und Herkunft der Töpferei.