Für einen prachtvollen Bonsai sind bei seiner Entwicklung zahlreiche Faktoren entscheidend. Es braucht die richtige Erdmischung, den passenden Dünger, einen gut gewählten Standort, stets gute Pflege und außerdem den richtigen Winterschutz. Fehlt letzterer, dann kann es während der Vegetationszeit zu verschiedenen unerklärlichen Erkrankungen oder zu einem deutlich geschwächten Wachstum kommen. Der erste Gedanke bei der Ursachenforschung ist dann nicht automatisch ein Frostschaden.
Wie erkennt man einen Frostschaden am Bonsai?
Die späteren Symptome eines Frostschadens können ganz unterschiedlich ausfallen. Verschiedene Varianten haben wir hier einmal zusammengefasst.
1. Der Frostschaden ist so massiv, dass der Bonsai nicht mehr austreibt und stirbt.
2. Der Frostschaden ist nicht sofort erkennbar, der Bonsai treibt aber in Folge nur schwach aus und bildet auffallend kleine Blätter oder Nadeln. Über das Jahr bekommen solche Exemplare deutlich mehr Krankheiten und bilden meist keine Knospen aus.
3. Ein geschädigter Bonsai kann auch zunächst austreiben, wirkt dabei aber schwach und bildet trockene Äste aus, die dann abbrechen. Diese Exemplare sterben dann meist bei den hohen Temperaturen des Hochsommers.
4. Frostgeschädigte Bonsai können auch zunächst ganz normal und unauffällig austreiben. Nach vier bis sechs Wochen fällt er dann plötzlich regelrecht in sich zusammen, die Blätter werden trocken und fallen ab. Der Bonsai stirbt.
Hat ein Bonsai trotz Frostschäden das Jahr überlebt, entscheidet der nächste Winter. Ist er dann wieder ungeschützt, wird er definitiv den Winter nicht mehr überleben.
Riskant ist außerdem Frosteinwirkung im Frühling. Ende Februar/Anfang März kommen oft schon die ersten warmen Tage und die Bäume bereiten sich auf den Austrieb vor. Mit diesem „Erwachen“ füllen sich die Zellen des Baumes vermehrt mit Wasser. Kommt nur eine Frostperiode, friert dieses Wasser ein, das Eis dehnt sich aus und zerstört die Struktur des Baumes in Ästen und Knospen.
Wie sollte eine gute Überwinterung für einen Bonsai aussehen?
Bei heimischen Bäumen hat sich für die perfekte Überwinterung ein Kalthaus (ein Gewächshaus mit Glas oder Folie) bewährt. Allerdings schützen Kalthäuser nur bis zu Temperaturen von minus drei Grad. Ein Frostwächter hilft, bei tieferen Temperaturen schnell reagieren zu können. Wichtig: An warmen Tagen muss das Haus belüftet werden.
Generell sind die Wurzeln eines Bonsais empfindlicher gegen Kälte, als seine Krone. Der Grund liegt darin, dass die Wurzeln des Baumes in der Natur Kälten von einigen Minusgraden nie zu spüren bekommen. Eingepflanzt in eine Schale kann das aber sehr wohl passieren. Das Ergebnis zeigt sich dann im Frühling beim Umtopfen: die Wurzeln sind abgestorben.
Im Sommer tut man dem Bonsai im Übrigen Gutes, wenn man seine Wurzeln in der Schale vor zu viel Hitze schützt. Ein schattiger Ort hilft oder auch einfach ein nasses Tuch, das um die Schale gelegt wird.
Hier sehen Sie die Temperatur-Unterschiede zwischen Bäumen in der Natur und unseren Bonsais in der Schale.