Immer wieder taucht die Frage auf, wie oft muss man einen Bonsai gießen. Nun es kann eigentlich niemand eine Zeitangabe machen, noch eine Mengenangabe. Es gibt eine Fülle von Faktoren, die solch eine Angabe unmöglich machen. Aber es gibt eine Faustregel, die man bei jeder Pflanze anwenden kann, egal ob es der Bonsai in der Schale ist, oder eine Zimmerpflanze im Container.
Diese Faustregel besagt, „es wird immer dann gegossen, wenn die Erdoberfläche gänzlich abgetrocknet ist“. Dann aber wird so lange gegossen, bis aus der Schalenöffnung oder Containeröffnung das Wasser abläuft. Es gibt auch die Möglichkeit einen Bonsai zu tauchen. Dabei wird die Bonsaischale bis zur halben Höhe in einem Behälter mit Wasser gestellt und man lässt den Bonsai so lange darin stehen bis die Erde über die Schalenlöcher mit Wasser voll gesogen ist.
Diese Methode sollte man aber nur dann anwenden, wenn der Bonsai in einem sehr dichten Substrat steht. Damit ist sichergestellt, dass der Wurzelballen gänzlich mit Wasser versorgt ist. In manchen Fachbücher steht, man sollte die Bonsaischale bis über den Rand in einem Wasser gefüllten Behälter stellen und warten bis keine Luftbläschen auftauchen. Das hat leider den Nachteil, dass man sich die Erde ausschwemmt, daher sollte man die erste Methode wählen, will man den Bonsai tauchen.
Die Wasserqualität.
Grundsätzlich sollte man zum Gießen weiches Wasser verwenden, am besten wäre natürlich Regenwasser, 5-10dH.
Das Wasser wird in Karbonathärte gemessen: dH. Leider hat nicht jeder die Möglichkeit Regenwasser zu sammeln und man ist gezwungen Leitungswasser zu verwenden. Leitungswasser ist nicht überall von gleicher Qualität, manchmal ist es zu hart für den Bonsai (Kalk) und hat eine zu hohe Salzkonzentration (Nitrate, Nitrite).
In solch einem Fall wird das Leitungswasser erst im abgestandenen Zustand verwendet. Dabei lässt man das Leitungswasser mindestens einen Tag in einem Kübel oder sonstigem Behälter stehen. 0-5dH sehr weich, 5-10dH weich, 10-15dH mäßig hart, 15-20dH mittel hart, 20-30dH hart.
Die im Wasser gelösten Erdkalisalze (Magnesium,- Calcium,- Strontium,- und Bariumsalze) bilden die Gesamthärte des Wassers. In den meisten natürlichen Wässern sind weitestgehend nur Calcium,- und Magnesiumverbindungen enthalten.
Die Gesamthärte stellt also die Summe der Karbonathärte (Gehalt an Calciumverbindungen) und der Nichtkarbonathärte (Gehalt an Magnesiumverbindungen) dar. Sie wird vielfach in Form der „deutschen Härtegrade“ (Abkürzung auch im Text = °dH) angegeben.“