Bonsai Weißdorn Okulieren die besondere Form der Pflanzenveredelung.

Eine der zahlreichen Formen der Pflanzenveredelung ist das Okulieren. Diese Technik ist besonders vorteilhaft, da die Reisknospe sehr gut einwächst und keine Wunde zurückbleibt.

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Anleitung

Nutzbar ist das Okulieren bei der Rosacea-Familie, darunter fallen Apfel, Birne, Quitte, Weißdorn, Rosa, Kirsche, Mirabelle oder Schlehe. In den meisten Fällen werden Ziersorten okuliert, um farbenprächtigere und reichere Blüten zu bekommen und um bessere Früchte mit intensiver Fruchtfarbe zu erhalten. Außerdem können auf diese Weise die Blattgröße und Blattfarbe positiv beeinflusst werden und die Pflanze selbst wird resistenter.

Beispiel 1

Schöne und prächtige alte Weißdorne kann man in der Natur finden. Einen Rotdorn hingegen bekommt man nur in der Baumschule und dann als relativ junge Pflanze. Durch das Okulieren sämtlicher Äste des Weißdorns mit den Reisen des Rotdorns kann ein Baum entstehen, dessen Stamm immer noch echter Weißdorn ist, die Äste aber zu Rotdorn-Ästen werden.

Der Vorteil: Der Rotdorn blüht deutlich reichhaltiger, trägt seine Früchte länger und ist gegen unterschiedliche Krankheiten deutlich resistenter.

Beispiel 2

Der Wildapfel ist eine Pflanze, die recht große Blätter hat, schnell krank wird und sich mit seiner Blüte in der Regel schwertut. Durch das Okulieren mit einer der zahlreichen Zierapfelsorten (meist sind es Zwergpflanzen) entsteht ein Baum mit reichen und farblich intensiven Blüten. Der Baum trägt zahlreiche Früchte, weist nur kleine Blätter (darunter auch rote Blätter) auf und ist im Vergleich zum Wildapfel sehr resistent gegen Krankheiten.

Wann macht man das?
Okulieren als Pflanzenveredlung wird in der Regel Ende August durchgeführt. Die ersten Ergebnisse zeigen sich dann Anfang April, wenn die ersten Knospen entstehen.

Schritt 1
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Zunächst werden einige Hilfsmittel benötigt. Wir brauchen eine Baumschere, ein Okuliermesser und Veredlungsband. Den Reis, den wir okulieren wollen, muss kräftig gewachsen sein, sollte etwa ein Jahr alt sein und einen Durchmesser von rund sieben bis acht Millimeter aufweisen.

Schritt 2
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Nun können wir den Reis vorbereiten. Dazu schneiden wir mit einer Schere zunächst sämtliche Blätter ab, lassen dabei aber einen Blattstiel von etwa drei bis fünf Millimeter stehen. Noch vorhandene Achsenblätter können dann einfach abgezupft werden.

Schritt 3
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Nun können wir die Unterlage vorbereiten. Der Ast, der als Unterlage dienen soll, sollte ein- bis zweijährig sein und einen Durchmesser von etwa sieben bis acht Millimeter aufweisen. Auch hier entfernen wir zunächst die Blätter und auch die Dornen. Mit dem Okuliermesser scheiden wir den Ast nun bis zum Kambium ein.

Schritt 4
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Jetzt widmen wir uns wieder dem Reis. Wir trennen mit dem Okuliermesser eine Knospe heraus und schneiden den Reis schräg an, um das Kambium freizulegen. Wichtig ist, dass die Reisknospe genau in den Schnitt der Unterlage passt und Kambium zu Kambium findet. Nur dann kann der Reis anwachsen.

Schritt 5
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Sitzt der Reis perfekt, geht es ans fixieren. Mit Veredelungsband wird die Unterlage mit dem eingesetzten Reis sorgfältig und stramm umwickelt, um ein sicheres Einwachsen zu ermöglichen. Fällt der noch vorhandene Blattstiel nach etwa zwei Wochen von selbst ab, dann ist das ein sicheres Zeichen dafür, dass der Reis sicher in die Unterlage eingewachsen ist.

Schritt 6
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Nach dem Winter folgt der nächste Arbeitsschritt. Noch bevor die Knospen beginnen auszutreiben, muss nun die Unterlage bis zu Reisknospe mit einer Schere abgeschnitten werden. Somit bekommen die Knospen ausreichend Nährstoffe für den Austrieb.

Schritt 7
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Im Sommer schließlich zeigt sich, ob der Rotdorn gut eingewachsen ist. Zu diesem Zeitpunkt kann nun auch das Veredlungsband ohne Bedenken entfernt werden.

Schritt 8
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Hier sieht man die Entwicklung nach dem Okulieren und den deutlichen Erfolg. Zunächst ein frisch okulierter Weißdorn und dann das Ergebnis nach drei bis vier Jahren.

Schritt 9
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Ein ganz persönlicher Versuch war das Okulieren dieses Wildapfels. Jeder einzelne Ast des Wildapfels wurde mit einer anderen Zierapfelsorte okuliert. Das Bild zeigt das beeindruckende Ergebnis nach nur zwei Jahren.

Siehe auch: