Yamadori (Yama = Berg / Dori = Sammeln)
In der Natur, wo schlechte Lebensbedienungen für Pflanzen herrschen, oder an Waldrändern und kleinen Wiesen, wo die Wildtiere die Pflanze immer wieder zurückbeißen können, entstehen kleine kompakte oder extrem geformte Bäume. Diese ungewöhnlichen Formen sind bestens geeignet als Bonsai Ausgangsmaterial.
Wichtig: Yamadori darf man nur mit Genehmigung ausgraben!
Was Du brauchst:
- Pickel / Spitzhacke
- Axt
- Baumschere
- Säge
- Wurzelkralle
- Tragegestell / Lastenkraxe
Es gibt noch andere Werkzeuge, aber nach meiner 30-jährigen Erfahrung ist diese Werkzeugauswahl ausreichend. Die Tragegestell sollte so leicht wie möglich sein. Die meisten geeigneten Bäume stehen in steinigen Gebieten, da ist das Pickel am besten geeignet, bei Sandboden verrichtet ein Spaten wertvolle Dienste beim Ausgraben.
Diese Sträucher und Bäume erscheinen manchmal auf den ersten Blick struppig, chaotisch und einfach unmöglich, aber wenn man die Pflanze anfängt ausputzen, kommen dabei oft ganz interessante Formen heraus.
1. So könnte eine gute Weißdorn – Rohpflanze in der Natur aussehen.
2. Die zu lange Äste schneidest Du ab, am Ansatz putzt Du das Unkraut aus. Jetzt hast Du einen sauberen Arbeitsplatz.
3. Rund um den Baum gräbst Du einen 10–15 cm breiten Graben und machst dann die Wurzeln sauber.
4. Die dünneren Wurzeln kannst Du mit einer Baumschere, die dickeren mit einer Säge durchschneiden oder mit einer Axt durch Hacken.
5. Wenn der Erdballen so vorbereitet wurde, kannst Du versuchen den Baum aus dem Loch herauszuziehen. Oft haben die Pflanzen jedoch eine starke Pfahlwurzel, diese kannst Du mit der Axt durchtrennen.
6. Der schwierigste Teil bei Ausgraben ist, die Pflanze aus dem Boden zu bekommen. Es kann Dir dabei helfen einen dicken Ast für das Herausziehen der Pflanze zu belassen, welchen Du später abschneiden kannst.
7. Mit einer Wurzelkralle oder einem Stück Holz entfernst Du soviel Erde wie möglich vom Wurzelwerk, sonst wird der Baum zu schwer zum Tragen. Ein wenig von der Erde belässt Du aber auf den Wurzeln wegen der symbiotischen Pilzen, diese benötigt die Pflanze.
8. Ist der Baum nun aus der Erde, wird ein grober Ast und Wurzelschnitt gemacht. Das Loch musst Du jetzt wieder zuschütten, damit sich die Natur wieder regenerieren kann. Die Wurzeln solltest Du vor dem Abtransport mit Wasser bespritzen, damit diese nicht austrocknen. Den Wurzelballen wickelst Du mit einem feuchten Tuch ein und darüber gibst Du noch einen Plastiksack.
9. Die Arbeit ist nun vollbracht. Um den Baum leicht abtransportieren zu können, ist ein leichtes Tragegestell aus Aluminium genau das Richtig. Mit dieser kann man den Baum auch längere Strecken tragen, ohne sich dabei allzu sehr anzustrengen. Den Baum solltest Du gut an der Trage befestigen.
10. Zu Hause bekommt der Baum noch einen Feinschnitt, Schnittwunden werden mit Wundpaste behandelt und dann kannst Du den Baum auch schon in eine Zuchtschale einpflanzen. Die Erdmischung muss locker und gut Wasser speichern können (gut eignen sich dafür Bimms, Lava, Kies, Sand, …).
Im Winter frisch ausgegrabene Bäume musst Du frostfrei überwintern.
Da Du ein ganz neues Astwerk aufbauen musst, ist es günstig diese neue wachsenden Äste mit einem Rotdorn zu veredeln.
Das ist ein zukünftige virtuelle Gestaltung, wie diese Baum in 8–10 Jahren aussehen kann. Astaufbau und Veredelung zeigen wir in einem anderen Artikeln.
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