Problematisch bei derartigen Wunden ist der Kallus. Er sollte sich eigentlich vom Rand der Wunden aus bilden und damit die Wunde ganz natürlich schließen. Bei großen Wunden gelingt das aber nicht und der Baum fängt relativ bald an zu faulen. Natürlich ist eine solch offene Wunde auch ein offenes Tor für das Eindringen von Pilzkrankheiten, Holzwürmern, Wespenlarven und sonstigen Schädlingen. Wie lang ein Baum mit einer offenen Wunde oder auch einem ausgehöhlten Stamm gut leben kann, ist je nach Sorte verschieden. Hainbuche, Rotbuche, Birke oder Apfel vertragen eine Wunde schlecht und halten nur kurze Zeit. Ahorn, Ulme, Linde, Esche oder Kornelkirsche sind in einem solchen Fall die robusteren Vertretet und verkraften eine große Wunde besser bzw. länger.
Um das Problem zu lösen, wurden schon in den alten japanischen Gärten solche Wunden ganz einfach „zubetoniert“. Durch das Auftragen einer Zementschicht kann man das Verfaulen des Gehölzes und das Eindringen von Schädlichen konsequent unterbinden. Der Kallus unterhalb der Zementschicht hat so außerdem die Chance, sind schneller und komplett über die Wunde auszubreiten und den Baum zu schützen.